8. Salon

Historisches Bild

Nash view of Saloon, 1826.

Abschrift

Georg gefiel das Leben in Brighton so gut, dass er nach Aufenthalten in verschiedenen Pensionen beschloss, eine geeignetere Unterkunft zu mieten. Er entschied sich für ein Wohnhaus hier auf diesem Gelände, in einem Teil Brightons, der als Steine bekannt war – damals eine ebene Fläche, auf der die Fischer ihre Netze trockneten.

Dank seiner verschwenderischen Lebensweise und seine Großzügigkeit hatte Georg ständig Schulden. 1784 schrieb sein Schatzmeister und Sekretär an ihn: „Voller Trauer und Beunruhigung muss ich feststellen, dass Ihr, Königliche Hoheit, inzwischen … völlig in der Hand und der Gewalt Eures Baumeisters, Eures Polsterers, Eures Juweliers und Eures Schneiders seid.”

Das Parlament zögerte zu helfen, erklärte sich jedoch 1787 schließlich bereit, einen Teil seiner Schulden zu bezahlen und sein Einkommen zu erhöhen. Sofort beauftragte Georg seinen Londoner Architekten Henry Holland, das bescheidene Bauernhaus in eine elegante neo-klassizistische Villa zu verwandeln, die als Marine Pavilion – Seepavillon – bekannt wurde. Der Mittelpunkt des neuen Gebäudes war eine runde Galerie, die noch heute existiert: der Salon, in dem wir jetzt stehen.

Später, 1815 als Prinzregent, beauftragte Georg den Architekten John Nash, den Marine Pavilion von Henry Holland auszubauen. Nash setzte ein Eisengerüst auf den existierenden Salon, das ein hohes Kuppeldach tragen konnte. Außerdem fügte er den Bankettsaal und den Musiksaal hinzu und schuf so die Grundlage für das luxuriöse, orientalisch inspirierte Lustschloss, das wir heute sehen. Doch er bewahrte sowohl die Form als auch die Lage des Salons als zentrale Achse, um die der Rest des Gebäudes entstand.

Wenn Sie zurück zur Tür schauen, die in die Galerie des Bankettsaals führt, sehen Sie an der Säule links freiliegendes Holz und Mauerwerk von Hollands Marine Pavilion und von dem Gerüst, das Nash darauf setzte.

Im Laufe der Zeit wurde das Dekor des Salons mehrfach verändert. Bei den aktuellen Restaurierungsarbeiten wird die Innengestaltung von Robert Jones aus dem Jahr 1823 wiederhergestellt, mit opulenten Wandbehängen aus purpurroter Seide anstelle des bemalten chinesischen Papiers sowie kunstvoll geschnitzten, vergoldeten Ornamenten um die Türen, Wandtäfelung und die Kuppel.

Um mehr über Henry Holland zu erfahren, geben Sie die 8-0-1 ein.

Wenn Sie soweit sind, gehen Sie bitte weiter in die Galerie des Musiksaals und drücken Sie die 9.

Henry Holland

Henry Holland’s Marine Pavilion, 1797

Henry Holland war zur Zeit Georgs des Dritten einer der führenden Architekten. Er war der Sohn eines Baumeisters und ging 1771 eine Partnerschaft mit dem Architekten und Landschaftsgärtner Lancelot Brown ein, besser bekannt als Capability Brown. Er entwickelte einen raffinierten neo-klassizistischen Stil, beeinflusst vom französischen Neoklassizismus, und gestaltete Carlton House, die Londoner Residenz des Prinzen von Wales, völlig neu. In Brighton baute er Georgs ursprüngliches Wohnhaus 1787 aus und schuf so den Marine Pavilion an der Stelle, an der heute der Royal Pavilion steht. Er errichtete die runde Galerie, die noch heute als Salon besteht, und baute einen neuen Flügel an – ein Spiegelbild des ursprünglichen Wohnhauses. Beide Flügel stattete er mit schmalen Erkerfenstern aus, die bald überall imitiert wurden, wie man noch heute in Brighton sehen kann.