12. Gemächer des Königs

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Abschrift

Als Georg 1820 die Thronfolge antrat, war er fast 60 Jahre alt und bei schlechter Gesundheit. Sein ganzes Leben lang hatte er mit verschiedenen Leiden zu kämpfen, darunter Rheuma und Gicht.

Bald schaffte er kaum noch die Stufen hinauf zu seinen Schlafräumen im ersten Stock, und als Nash den Royal Pavilion umbaute, wurde Georgs Schlafzimmer ins Erdgeschoss verlegt. Im Korridor hatte er einen sogenannten Merlin-Stuhl, eine frühe Art von Rollstuhl.

In diesem Bett starb Georg – am 26. Juni 1830 auf Schloss Windsor. Es hat einen Hebe- und Senkmechanismus, der ihm half, hinein- und wieder herauszusteigen. Rechts vom Bett erkennen Sie eine versteckte Tür, eine sogenannte Tapetentür, die zum Wasserklosett, der Toilette des Königs führte. Durch die Tapetentür gelangt man auch zu einer Treppe, die zu den Gemächern von Georgs letzter Mätresse, Lady Conyngham führte – heute sind diese Räume Teil der Teestube im Royal Pavilion.

Wenn Sie dem Bett jetzt den Rücken zukehren, entdecken Sie in der Wand zu Ihrer Rechten vielleicht eine weitere Tapetentür. Sie führte zu Georgs Tauchbad. Mit Marmor ausgekleidet, fasste es mehr als 22-tausend Liter erhitzten Meerwassers. Leider wurde es zerstört, als der Palast in den 1850er Jahren leergeräumt wurde.

Eine weitere Therapie, die Georg genoss, waren Dampfbäder, außerdem Massagen mit Duftölen. Diese Behandlung wurde von einem indischen Unternehmer namens Sake Deen Mahomed ausgeführt.

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Nun gehen Sie bitte weiter durch den Raum – wir sehen uns jetzt die übrigen Gemächer des Königs an. Geben Sie dazu die 13 ein.

Sake Dean Mahomed

Sake Dean Mahomed, c1810

Sake Dean Mahomed wurde in Indien geboren und diente in der Bengalischen Armee, bevor er 1782 ins irische Cork kam. 1793 war er der erste indische Autor, der in englischer Sprache publiziert wurde: Das Buch Die Reisen des Dean Mohamed erzählt von seiner Reise von Indien nach Irland. Später eröffnete er das Hindostanee Coffee House in London, angeblich das erste indische Restaurant in Großbritannien. Doch das Unternehmen war seiner Zeit offenbar weit voraus und scheiterte. 1810 zog er nach Brighton, wo er Mahomeds Bäder eröffnete – dort machte er eine Art Dampfbad in Kombination mit therapeutischer Massage populär, die diverse Leiden wie Gicht und Asthma lindern sollte. Die Therapie wurde als „Schamponieren” bekannt, abgeleitet vom Hindi-Wort champo – mit der heutigen Bedeutung des Worts Shampoo hat es jedoch kaum etwas zu tun. Sake Dean Mahomed beaufsichtigte die Installation des königlichen Badezimmers im Royal Pavillon und wurde 1822 Königlicher Shampoo-Arzt für Georg den Vierten und den zukünftigen König Wilhelm den Vierten.